6. Juni 2017
Was muss ich bei der Gartenarbeit beachten?

Die Sonnenstrahlen locken ins Freie. Im eigenen Garten kann man den stressigen Alltag besonders gut hinter sich lassen. Damit auch Menschen mit Allergien viel Freude am eigenen Fleckchen im Grünen haben können, haben wir einige Tipps zusammengestellt für die Gartenarbeit bei Allergien.

Nicht nur in den eigenen vier Wänden können Sie dafür sorgen, die Allergenbelastung zu reduzieren. Ein komplett allergenarmer Garten ist kaum möglich. Sie können jedoch bei der Gestaltung und der Gartenarbeit einiges beachten, um Ihre Beschwerden so gering wie möglich zu halten. Allergieauslöser können Pollen, Duftstoffe, Pflanzensäfte oder Sporen sein. Bei bekannten Allergien sollten entsprechende Pflanzen von Personen aus dem Garten entfernt werden, die nicht auf diese reagieren.

Gartenplanung

Schon bei der Überlegung, wie Sie Ihren Garten gestalten wollen, können Sie wichtige Entscheidungen für Ihr Wohlbefinden treffen.

Neben Baumpollen führen Gräser- und Wildkräuterpollen zu typischen Heuschnupfenbeschwerden. Wenn Sie auf einen Rasen nicht verzichten möchten, sollte er möglichst kurz gehalten werden und von einer Person ohne Beschwerden gemäht werden. Die Ausbreitung von Wildkräutern wie Brennessel, Beifuß, Ambrosia, Wegerich und Sauerampfer sollten Sie verhindern. Immergrüne Bodendecker sorgen dafür, dass diese sich nicht ansiedeln können. Auch wenn Kiesflächen im Garten sehr hübsch sein können: Dort fühlen sich Wildkräuter oft wohl, da sie auch in kargen Umgebungen gut wachsen.

Ob eine Pflanze potenziell eher zu allergischen Reaktionen führt oder nicht, hängt damit zusammen, wie sie sich verbreitet. Insektenbestäubte Pflanzen produzieren meist weniger Pollen. Zudem gibt es Stauden, wie etwa das Löwenmäulchen und Steingartenstauden, die gut geeignet sind.

Pflanzen, die selten zu Allergien führen, hat der DAAB aufgelistet.

Ob in der Kleingartenanlage oder im Garten am eigenen Haus: Auf die Pflanzenauswahl Ihrer Nachbarn können Sie meist wenig Einfluss nehmen. Hecken können als Windfang sowie als Filter für Allergene aus der Nachbarschaft dienen. Am frühen Morgen sind die Pflanzen häufig noch mit Tau bedeckt, welcher die Pollen auf den Blättern bindet. Dies gilt auch für die Zeit nach einem Regenschauer. Beachten Sie auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land, wenn Sie sich im Freien aufhalten.

Die Ausbreitung von invasiven Pflanzen, wie das hochallergene Traubenkraut (Ambrosia), stellt auch Hobbygärtner vor neue Herausforderungen. Die Pflanze wurde nach Deutschland eingeschleppt und verdrängt heimische Arten. Ihre Samen bleiben im Boden bis zu 40 Jahre keimfähig. Bei der Entfernung sollten Sie besonders vorsichtig sein. Tragen Sie beim Ausreißen der Pflanze einen Mundschutz und bedecken Sie Ihre Haut komplett. Da sich die einjährige Pflanze über ihren Samen verbreitet, entsorgen Sie diese nicht im Biomüll, sondern im Hausmüll, damit die Samen in der Müllverbrennung vernichtet werden. Achten Sie auch in Ihrer Umgebung und öffentlichen Bereichen auf die Pflanze und verständigen Sie Gartenbesitzer und das örtliche Grünflächenamt.

Unsere Tipps für die Gartenarbeit

  • Schützen Sie Ihre Haut vor allergenen oder giftigen Pflanzensäften durch Arbeitshandschuhe und -kleidung
  • Den Rasen regelmäßig mähen, damit er kurz bleibt
  • Befeuchten Sie Hecken und Sträucher bevor diese geschnitten werden
  • Platzieren Sie Ihren Kompost weit weg von Fenstern und Sitzgelegenheiten, nutzen Sie einen geschlossenen Komposter
  • Vermeiden Sie die Gartenarbeit bei sehr kurzen Schauern, leichtem Nieselregen und Gewitter. In diesen Zeiten ist die Allergenbelastung am Boden sehr hoch.
  • Informieren Sie sich über den aktuellen Pollenflug und planen Sie Ihre Gartenarbeit danach
  • Bei der Entfernung von hochallergenen Pflanzen (wie Ambrosia): Mundschutz und die Haut komplett mit Schutzkleidung bedecken.
  • Nach der Gartenarbeit: Arbeitskleidung nicht im Wohnraum liegen lassen, sondern sofort waschen. Entfernen Sie Pollen in den Haaren und am Körper durch Duschen.