29. April 2016
Hauterkrankungen: Wenn die Arbeit Allergien auslöst

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai informiert die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) über berufsbedingte Dermatosen, das sind allergisch bedingte Hauterkrankungen, die sich erst durch den Beruf, durch  die Arbeitsumstände und den Kontakt mit dem Arbeitsmaterial entwickeln.

Hände sind am häufigsten betroffen

Bei berufsbedingten Dermatosen handelt es sich häufig um Kontaktekzeme, die in der Regel an den Händen auftreten, da die Hände den Reizstoffen am Arbeitsplatz am häufigsten ausgesetzt sind. Es überwiegen die irritativen Kontaktekzeme. Hierbei schädigen irritierende Substanzen die Hautbarriere und es entstehen Ekzeme. Ist die Hautbarriere erst einmal geschädigt, besteht die Gefahr, dass man sich gegen eine bestimmte Kontaktsubstanz sensibilisiert und ein allergisches Kontaktekzem entsteht.

Besonders anfällig für die Entwicklung einer allergischen oder irritativen Hauterkrankung sind Friseure (Reaktion auf Haarfärbemittel), Beschäftigte im medizinischen Bereich oder in der Altenpflege (Reaktion auf Desinfektionsmittel, Handschuhe oder häufiges Händewaschen) und Metallarbeiter (Reaktion auf Kühlschmierstoffe). Ebenso finden sich Kontaktekzeme häufig bei Berufsgruppen, die mit Lösungsmitteln oder Kunststoffen arbeiten, wie Malern, Lackierern oder Fliesenlegern. Auch Menschen, die ihre Hände für einen erheblichen Teil der Arbeitszeit einer feuchten Umgebung aussetzen, sind gefährdet. Berufsgruppen, die wie Dachdecker und Bauarbeiter für einen großen Teil des Tages bei starker Sonnenstrahlung im Freien arbeiten, haben zusätzlich ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Die Symptome von irritativen oder allergischen Kontaktekzemen sind vielfältig, sie reichen von Rötung und Schuppung bis hin zu Bläschenbildung und Rissen in der Haut. Meistens sind Juckreiz und Brennen damit verbunden. Patienten mit Neurodermitis sollten nach Möglichkeit keinen hautbelastenden Beruf ergreifen.

Prävention und Therapie führt zu besten Ergebnissen

Das Angebot an Beratung und Therapien ist vielfältig. Je eher erkannt wird, dass bestimmte Stoffe in der Arbeitsumgebung eine allergische Reaktion auslösen, und je eher ein Arzt aufgesucht wird, desto besser sind die Chancen den Beruf weiterhin ausüben zu können. Die Chancen dazu stehen mittlerweile selbst bei chronischen Berufsdermatosen gut.

ECARF empfiehlt für den Umgang mit berufsbedingten Dermatosen:

  • Suchen Sie frühzeitig einen Dermatologen auf, der auf berufsbedingte Hauterkrankungen spezialisiert ist.
  • Machen Sie gemeinsam die Allergieauslöser ausfindig.
  • Verwenden Sie nach Möglichkeit alternative Arbeitsstoffe
  • Achten Sie auf speziellen Hautschutz:
    – zum Beispiel durch Tragen spezieller Schutzhandschuhe
    – vor Beginn der Arbeit Hautschutzsalben auftragen
    – nach der Arbeit die Haut adäquat reinigen
    – zur Regeneration Hautpflegemittel auftragen
  • Sprechen Sie mit dem Betriebsarzt und dem Sicherheitsbeauftragten, wie man gegebenenfalls den Arbeitsplatz umgestalten kann.
  • Nutzen Sie das Angebot von Hautschutzseminaren und dermatologischen Sprechstunden in Ihrer Umgebung.