23. März 2017
Pollenflug 2017: Weniger Birke, mehr Esche und Gräser

Blühende Birken: In diesem Jahr werden in Deutschland weniger Birkenpollen als 2016 erwartet.

Erlen und Haseln sind in weiten Teilen Deutschlands bereits verblüht. Birkenpollen sind bald in der Luft – die Hauptsaison für Pollenallergiker beginnt. Eine Pollenflugprognose für das Gesamtjahr hat die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) erstellt. Die Vorhersage berücksichtigt das Wetter der vergangenen Monate, die voraussehbare Wetterlage sowie Pollenflugdaten der vergangenen 15 Jahre.

Prof. Dr. med. Torsten Zuberbier, Vorsitzender der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF): „Natürlich handelt es sich um eine Prognose. Sie gibt nur einen groben Ausblick auf die nächsten Monate, der tatsächliche Pollenflug kann erheblich abweichen. Der Blick auf die tägliche Pollenvorhersage ist für Menschen mit Heuschnupfen also unerlässlich. Was die Jahreswerte angeht, beobachten wir aber klare Trends. Der Klimawandel spielt dabei eine Rolle. Manche Bäume und Pflanzen blühen früher. Andere Pflanzen werden bei uns durch höhere Temperaturen heimisch. Insgesamt steigt so die Belastung mit Pollen, die Allergien auslösen können.“

Die Stiftung ECARF betont, dass hier aktiv gegensteuert werden kann. Zum Beispiel durch das konsequente Entfernen der Ambrosiapflanze (Traubenkraut), deren Pollen als hochallergen gelten. In der Stadtplanung ist zudem ein Umdenken notwendig, um die Pollenbelastung zu reduzieren: In Straßen und Grünanlagen sollte auf Neuanpflanzungen von Birken verzichtet werden, denn überdurchschnittlich viele Menschen leiden unter einer Birkenpollenallergie.

Prognose

Die Erwartungen der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) für den Pollenflug der nächsten Monate:

  • Birke (lat. Betula): Gegenüber 2016 wahrscheinlich geringere Konzentrationen; örtlich aber kann es durchaus zu hohen Konzentrationen kommen.
  • Esche (lat. Fraxinus): Gegenüber 2016 deutlich höhere Konzentrationen.
  • Gräser (lat. Poaceae): Leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr, dieser Trend ist seit einigen Jahren zu beobachten.
  • Roggen (lat. Secale): Wie im Vorjahr auf niedrigem Niveau.
  • Beifuß (lat. Artemisia): Ähnlich wie 2016, seit Jahren leicht abnehmend.
  • Traubenkraut (lat. Ambrosia): Das Vorkommen von Ambrosiapflanzen in Deutschland ist sehr unterschiedlich, entsprechend ist die Pollenkonzentration höher oder niedriger. Zusätzlich kann es zum Fernflug von Pollen kommen, etwa aus der ungarischen Tiefebene, wo Ambrosia weit verbreitet ist.