Ein Allergen, z. B. Pollen, trifft auf die Haut oder Schleimhaut. Es lösen sich Peptide ().
Diese winzig kleinen Eiweißverbindungen docken an IgE-Antikörper an (), die sich zuvor mit einer Mastzelle verbunden haben. Mastzellen sind dort angesiedelt, wo häufig Kontakt mit Allergenen besteht: in der Haut, den Atemwegen oder dem Darm.
Mastzellen speichern unter anderem Histamin (). Das ist eine Substanz, die bei entzündlichen Prozessen eine wichtige Rolle spielt. Wenn ein Allergen sich mit den angelagerten IgE-Antikörpern verbindet, schüttet die Mastzelle unmittelbar das gespeicherte Histamin und andere Entzündungsbotenstoffe aus.
Die ausgeschütteten Entzündungsstoffe bewirken dann, dass die Haut anschwillt, Sekret produziert wird, Juckreiz einsetzt, Quaddeln entstehen oder sich die Atemwege verengen.
Was genau ist eigentlich eine Allergie?
In der Allergologie werden vier verschiedene Allergietypen unterschieden. Typ-1, der sogenannte „Soforttyp“, ist ein weit verbreiteter Reaktionstyp und wird häufig mit dem Begriff „Allergie“ gleichgesetzt. Heuschnupfen, ein Teil der Nahrungsmittelallergien, allergisches Asthma und Insektengiftallergien zum Beispiel fallen unter diesen Typ. Eine wichtige Rolle bei einer Reaktion des Typ 1 sind die IgE-Antikörper. Das ist eine bestimmte Klasse von Antikörpern, die der Körper für die eigene Abwehr bildet.
Bei gesunden Menschen kommen IgE-Antikörper nur in einer geringen Menge im Körper vor. Bei Allergikern, davon gehen Wissenschaftler heute aus, besteht ein Überschuss an IgE-Antikörpern. Die IgE-Antikörper hängen sich gerne an die Oberfläche von anderen Zellen. Ein beliebter Landeplatz ist die so genannte Mastzelle, die bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle spielt. Wenn ein Allergen an einen IgE-Antikörper andockt, schüttet die Mastzelle Botenstoffe aus, die entzündliche Symptome bewirken.
Zeichnung: Tobias Borries
Prof. Dr. med. Dr. h. c. T. Zuberbier
Letzte Änderung: Juli 2016