Pilotprojekt Zukunft – Allergiewissen in Kindergarten und Schulen
Die Stiftung ECARF arbeitet unter Hochdruck daran, wie bereits für Kinder und Jugendliche, aber auch für Pädagogen und Lehrkräfte in Kindergärten und in Schulen, eine gute Aufklärung rund um das Thema Allergien erfolgen kann. Ein Kind, das aufgrund eines unbehandelten Heuschnupfens schlechtere schulische Leistungen erbringt, wegen unbehandeltem Asthma nicht am Sportunterricht teilnehmen kann oder aufgrund einer Nahrungsmittelallergie von Klassenfahrten ausgeschlossen wird – das darf es in der Zukunft nicht mehr geben.
Allein in Deutschland leiden bis zu 40 Prozent der Schulkinder an einer Allergie. Dabei sind allergischer Schnupfen, Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien mit einer erheblichen Einschränkung im Alltag am häufigsten. Mit rund 27 Prozent chronisch kranken Kinder liegt Berlin laut Studie leicht über dem Bundesdurchschnitt von 26 Prozent. Die Berliner Kinder und Jugendlichen haben dabei am häufigsten Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma und entzündliche Darmerkrankungen.
Ziel der Stiftung ECARF ist es, mit entsprechenden Aufklärungs- und Unterrichtsmaterialien zunächst den Berliner Schulen zu ermöglichen, auf spielerische Art und Weise das Wissen über Allergien bis hin zu Notfallsituationen und deren Erste-Hilfe-Maßnahmen zu etablieren. Und zukünftig auch Kindern mit Allergie ein unbeschwertes Leben in Schule und Kita zu ermöglichen.
Ein wichtiges Thema ist dabei auch der anaphylaktische Schock, zum Beispiel aufgrund unbehandelter Nahrungsmittelallergien. Schätzungen zufolge treten rund 15 Prozent aller Reaktionen auf Lebensmittelallergien oder Anaphylaxien in der Schule auf. Die lebensrettende Maßnahme beim allergischen Schock ist der Einsatz von Adrenalin, verfügbar in einem Autoinjektor für Kinder und Erwachsene. Ziel der Stiftung ECARF ist es, eine Adrenalin-Notfall-Box auf öffentlichen Plätzen und in Einrichtungen – wie Schwimmbädern oder Schulen– etablieren zu können. Ähnlich der Verteilung von Frühdefibrillatoren.
Erste Prototypen, wie der „ECARF- Allergiekoffer“ mit Schulungsmaterial für Kitas und Schulen und das „ECARF Allergy-Kit“ mit Adrenalin-Übungspens für Kinder und Erwachsene, sind in der Entwicklung. Ein Positionspapier für eine nationale Strategie zur Verfügbarkeit von Adrenalin-Autoinjektoren, ist dringend erforderlich. Eine bundesweite Etablierung dieser lebensrettenden Sofortmaßnahme für Laienhelfer im Notfall eines anaphylaktischen Schocks, könnte zukünftig Menschenleben retten.
Für den ECARF-Allergiekoffer sind weiterhin Materialien für Kinder, wie Vorlesebücher, Spiele, altersgerechte Allergie-Quiz, Handpuppen, wie „Pauli die Polle“ sowie Informationsblätter und Schulungsvideos für Eltern und Betreuende in der Entwicklung. Sie enthalten zum einen Informationen über Allergien und gesunde Ernährung, zum anderen aber auch konkrete Hilfestellungen für den Umgang mit allergischen Kindern.
Die Materialien für die Kinder sind visuell ansprechend und altersgerecht aufbereitet, um Groß und Klein frühzeitig mit dem Wissen über Allergien vertraut zu machen.
Grundsätzlich ist das Ziel der Kampagne, eine fachgerechte Aufklärung über Allergien zu ermöglichen und Eltern, Betreuende sowie Kinder dafür zu sensibilisieren. Lebensqualität trotz Allergie und Freude an einem gesunden Leben stehen dabei für die Stiftung ECARF im Vordergrund.