25. November 2019
Hausmilben- und Katzenallergene in Altkleidern

Wer mit Altkleidern arbeitet, ist deutlich mehr Hausstaubmilbenallergenen ausgesetzt als bei der Arbeit in einem normalen Haushalt. Die Belastung mit Katzenallergenen ist sogar höher als in Katzenhaushalten.

Durch eine Altkleidersortiererin wurde ein Bochumer Forschungsteam auf die Allergenbelastung aufmerksam: die Frau litt unter Atembeschwerden. Bei der Untersuchung, ob es sich dabei um eine Berufskrankheit handelt, stellte sich heraus, dass sie gegen Hausstaubmilben und Katzenhaare sensibilisiert war.

 

Die ForscherInnen entnahmen daraufhin Staubproben am Arbeitsplatz. Zum Vergleich nahmen sie auch Staubproben in Haushalten mit und ohne Katzen.

Am Arbeitsplatz der Altkleidersortiererin fanden die ForscherInnen im Mittel eine mehr als 50 Mal höhere Menge Hausstaubmilben als im normalen Haushalt. Die Belastung mit Katzenallergenen, zum Beispiel Katzenhaaren, war im Mittel fünf Mal höher als in Katzenhaushalten.

 

Altkleider in Deutschland

Insgesamt werfen die Privathaushalte in Deutschland pro Jahr rund 1,35 Millionen Tonnen in den Altkleidercontainer. Der CO2-Ausstoß der Modeindustrie ist höher als der von internationalen Flügen und Kreuzfahren zusammen. Im Schnitt kauft jede/r Deutsche 60 Kleidungsstücke pro Jahr.

 

Weitere Informationen zum Thema liefert die Ausstellung „Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode“. Sie läuft noch bis zum 02.08.2020 im Museum Europäischer Kulturen im Süden Berlins.

 

Text: kf/ktg

Quellen

Dt. Allergiekongress 2019. Posterpräsentation P 2.6 „Gibt es eine erhöhte Allergenexposition bei der Alttextiliensortierung? “ – Sander I et al.

 

Website zur Ausstellung „Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode“ im Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25, 14195 Berlin.