21. März 2023
Pollenflug in Deutschland: Status quo und Prognose 2023

Die Zeit des Auftauchens der ersten Pollen der neuen Pollensaison mit dem Verschwinden der letzten Pollen der vorherigen Pollensaison überschneidet sich mittlerweile fast. Einerseits führt der der Klimawandel dazu, dass die Pollen der Gräser und Kräuter länger in den Herbst hineinfliegen, andererseits beginnen die Bäume früher im Jahr zu blühen. Besonders betroffen sind dabei Hasel- und Erlenpollenallergiker. Haseln und Erlen reagieren ausgesprochen temperatursensibel und beginnen bei länger andauernden Mildphasen während der Wintermonate zu blühen. Im Zuge des Klimawandels treten diese Mildphasen hierzulande häufiger auf und auch die erreichten Temperaturen sind höher als noch in der Vergangenheit, wie uns der rekordwarme Jahreswechsel 2022/2023 deutlich gezeigt hat. Wo früher bei ähnlichen Wetterlagen kaum 10 °C erreicht wurden, sind es heute schnell mal 15 °C und mehr. Entsprechend schnell und früh im Jahr sind dann die Pollen der frühblühenden Baumarten startklar.

So begann die Pollensaison 2023 im Südwesten des Landes direkt am ersten Tag des Jahres mit rekordverdächtigen Pollenkonzentrationen und mancherorts bereits hohen Haselpollenbelastungen – ein Novum in der Messhistorie. Verstärkt wird dieser Trend zur frühen Pollenbelastung durch die Neuanpflanzung allergener Baumarten in Städten, darunter beispielsweise die fremdländische und stadtklimarobuste Purpurerle, die ihre Pollen gerne schon um die Weihnachtszeit fliegen lässt, Wochen vor den heimischen Erlen.

 

Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) empfehlen daher eine allergikerfreundliche Bepflanzung der Städte unter Vermeidung von Bäumen, die allergene Pollen freisetzen.