An der ersten Studie hatten mehr als 600 Kleinkinder teilgenommen, die als allergiegefährdet eingestuft waren. Eine erste Gruppe hatte in den ersten fünf Lebensjahren regelmäßig kleine Mengen an Erdnüssen zu sich genommen. Eine zweite Gruppe hatte in demselben Zeitraum vollständig auf Erdnüsse und Erdnussprodukte verzichtet. Das Ergebnis: Im Alter von 60 Monaten hatten 13,7 % der Teilnehmer in der Gruppe, die das Erdnussallergen gemieden hatten, eine Erdnussallergie. In der Gruppe, die Erdnuss zu sich genommen hatten, waren es nur 1,9 % der Teilnehmer.
Die Folgestudie wies nach, dass diese Immunisierung ab dem ersten Lebensjahr von länger anhaltendem Erfolg sein kann. Dafür sollten alle Kinder aus beiden Gruppen für ein Jahr auf Erdnüsse verzichten. Aus der ursprünglichen Vermeidungsgruppe reagierten nach einem Jahr 18,6% im Provokationstest auf Erdnüsse gegenüber 4,8% aus der Erdnussgruppe.
Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) weist darauf hin, dass die Studienergebnisse nicht zu der allgemeinen Empfehlung führen dürfen, dass Mütter ihren Kindern frühzeitig Erdnüsse oder Erdnussprodukte zu Essen geben sollen. Wenn das Kind bereits auf Erdnüsse sensibilisiert ist, sind schwere allergische Reaktionen nicht auszuschließen.
In den industrialisierten Ländern leiden etwa ein bis zwei Prozent aller Kinder an einer Erdnussallergie.