13. März 2024
ALLERGIE AUF ROTES FLEISCH – NEUE ERKENNTNISSE ZUM MECHANISMUS

Auf dem Foto sind v. l. n. r.: PD Dr. rer. nat. S. Eyerich (in Vertretung des Kuratoriums und der AG Biedermann) M. Hils, München (Preisträgerin) Prof. Dr. med. L. Erpenbeck (Preisbeauftragte im ADF-Vorstand) Quelle: ADF e.V.

Am 8. März 2024 wurde an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf der diesjährige ADF/ECARF Award vergeben. Die Preisträger erhielten eine mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für die Entdeckung eines wichtigen Mechanismus, der in Zusammenhang mit einer Fleischallergie steht.

Forschungsergebnisse zur Nahrungsmittelallergie auf rotes Fleisch

Seit einiger Zeit ist in der Allergologie ein neues Phänomen bekannt geworden: Eine verzögerte Allergie auf rotes Fleisch, die sich bis hin zum allergischen Schock ausprägen kann. Diese Allergie ist deshalb besonders, da hierbei nicht ein Eiweiß (Protein) der Auslöser dieser Nahrungsmittelallergie ist.

Sensibilisierung durch häufige Zeckenbisse

Auslöser dieser besonderen Nahrungsmittelallergie ist eine Sensibilisierung gegen sogenannte Kohlehydratketten (alpha-gal), die durch wiederholte Zeckenbisse vermittelt wird. Entscheidend für die Entstehung der Allergie ist ein immunologischer Botenstoff, das Zytokin Interleukin (IL-) 4.

Diese neue Erkenntnis eröffnet neue Wege in der Therapie. „Es gibt inzwischen Medikamente, die die Funktion von IL-4 blockieren“, betont Professor Tilo Biedermann, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München. Seine Arbeitsgruppe bestehend aus M. Hils, N. Hoffard, S. Kaesler, F. Wölbing und ihm (Technical University Munich, Department of Dermatology and Allergy, Biederstein, 80802 Munich, Deutschland) hat diesen wichtigen Mechanismus aufgedeckt. Hierfür wurden Sie im Rahmen der Jahrestagung 2024 der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) mit dem ADF/ECARF Award ausgezeichnet.

„Es ist uns auch in diesem Jahr wieder gelungen, eine wegweisende Arbeit mit dem ADF/ECARF-Award for European Allergy Research auszuzeichnen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung ECARF, Professor Torsten Zuberbier. „Die Forscher sind zu wichtigen Ergebnissen gekommen, die die Forschung auf dem Gebiet der Nahrungsmittelallergie weiter voranbringt. Ich gratuliere den Preisträgern herzlich und kann sie nur ermutigen, diese hervorragende Arbeit fortzusetzen.“

Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) wollen zu weiteren Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Allergologie motivieren. Seit 2005 schreiben sie gemeinsam den „ADF/ECARF-Award“, gestiftet von ECARF, aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch eine Jury während der ADF-Jahrestagung.

Über ECARF

Die Stiftung ECARF zertifiziert seit 2006 aufgrund wissenschaftlicher Qualitätskriterien Produkte und Serviceleistungen mit dem ECARF-Qualitätssiegel, dem einzigen europaweit gültigen Zertifikat für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Zudem unterstützt ECARF auf europäischer Ebene gezielt die allergologische Forschung sowie Initiativen zur Verbesserung der medizinischen Behandlung allergischer Erkrankungen. ecarf.org

Über ADF

Ziel der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) ist die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Dermatologie und ihrer Grenzgebiete, insbesondere der interdisziplinären und überregionalen Zusammenarbeit im deutschsprachigen Raum. Die ADF fühlt sich ganz besonders der Förderung und Fortbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der dermatologischen Forschung verpflichtet und vergibt dazu eine Reihe von Preisen und Stipendien. Die ADF ist der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) angeschlossen. https://www.adf-online.de/