12. Juni 2019
Deutsche Dermatologische Gesellschaft verleiht Oscar-Gans-Preis – Hauptpreis für ECARF-Experten

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG e.V.) hat Anfang Mai anlässlich ihrer 50. Tagung in Berlin zum 19. Mal den Oscar-Gans-Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Dermatologie verliehen.

v.l.n.r. Prof. Dr. med. Cyrill Géraud , Prof. Dr. med. Leena Bruckner-Tuderman, Dr. med. Andreas Jäckel, Prof. Dr. med. Marcus Maurer

Der diesjährige mit 15.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an den ECARF-Experten Prof. Dr. Marcus Maurer, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité.

Marcus Maurer und eine assoziiert arbeitende internationale Arbeitsgruppe konnte im Rahmen einer klinischen Studie („Oral Plasma Kallikrein Inhibitor for Prophylaxis in Hereditary Angioedema“ N Engl J Med 2018;379:352-62.) erstmalig nachweisen, dass ein einmal tgl. oral applizierter Kallikrein-Inhibitor in der Lage ist, die Rate lebensbedrohlicher Angioödem-Attacken bei Patienten mit hereditärem C1-Esterase-Mangel, zu reduzieren und so klinisch relevante, prophylaktische Effekte einer solchen Medikation bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung erzielt werden können.

Der Förderpreis – dotiert mit 5.000 Euro – wurde Herr Prof. Dr. Cyrill Géraud von der Universitätsmedizin Mannheim für seine Arbeit „Hepatic endothelial Notch activation protects against liver metastasis by regulating endothelial-tumor cell adhesion independent of angiocrine signaling“ (Cancer Research, 2018) zuerkannt. Er und seine Arbeitsgruppe konnten bzgl. der Mechanismen der Lebermetastasierung beim malignen Melanom nachweisen, dass das organ-spezifische Endothel der Leber eine wesentliche Kontrolle über die hepatische Metastasierung ausüben kann. So kann durch eine endotheliale Überaktivierung des Notch-Signalwegs und eine damit letztendlich verminderte Adhärenz von Tumorzellen, die organ-spezifische Metastasierung des Melanoms in die Leber in verschiedenen Mausmodellen drastisch reduziert werden. So könnten zukünftig eventuell durch eine pharmakologische Modulation organspezifischer Stromazellen (bspw. in der Leber), eine organspezifischere, zielgerichtete Metastasentherapie entwickelt werden („targeted drug delivery“).

Der Oscar-Gans-Preis wird alle zwei Jahre von der DDG verliehen und traditionell von der GALDERMA Laboratorium GmbH gestiftet. Er gehört zu den meist bedeutenden wissenschaftlichen Auszeichnungen in der Dermatologie. Namensgeber für diese bedeutende Auszeichnung ist der Dermatologe Oscar Gans, der die Entwicklung der Dermatologie in Deutschland und weltweit entscheidend geprägt hat.