11. August 2022
Neue Studie will Behandlungsnutzen von Probiotikum bei Gräserpollenallergie nachweisen

Wissenschaftler untersuchen in einer aktuellen Studie den Nutzen eines Probiotikums (Milchsäurebakterien enthaltende Substanz zur Stärkung der Darmflora) in der Behandlung einer Allergischen Rhinokonjunktivitis durch Gräserpollen.

Besonderheit dieser ärztlich begleiteten Studie ist die speziell konstruierte Pollenkammer (Expositionskammer), in der die Studienprobanden durch ein einzigartiges Verfahren mit Gräserpollen in Kontakt kommen. Die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels erfolgt über drei Wochen zwischen zwei Expositionskammersitzungen.

 

Vorangegangene Studien haben bereits positive Wirkungen von Probiotika (ausgewählte Bakterienstämme) auf die Symptome einer Gräserpollenallergie ergeben. Darmbakterien können somit Menschen mit Allergien beeinflussen – und zwar positiver als noch vor ein paar Jahrzehnten gedacht.

 

„Der Anstieg von Pollenallergien in den letzten Jahrzehnten wird auf den verminderten Kontakt schon im Kindesalter gegenüber bestimmten Mikroorganismen zurückgeführt, die eigentlich vor allergischen Erkrankungen schützen sollen, indem sie die Entwicklung des Immunsystems unterstützen“, sagt Prof. Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier, Vorsitzender der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). „Unser heutiges Verständnis zeigt, dass vor Allergien schützende, mikrobielle Kontakte fast ausschließlich über Ernährung, Vermeiden von Antibiotika und besonderen Lebensstilen herbeigeführt werden. Auch die natürliche Geburt und Stillzeit, die erhöhte Anzahl sozialer Kontakte, Aktivitäten im Freien, tragen zur Wiederherstellung des Mikrobioms bei und verringern möglicherweise das Risiko allergischer Erkrankungen“.

 

Es können noch weitere Probanden mit einer Gräserpollenallergie in die Studie aufgenommen werden. Informationen hierzu gibt es auf www.ecarf-institute.org