6. April 2016
Weltgesundheitstag: Selbstdiagnose bei Allergien reicht nicht aus

Allergien sind die am meisten verbreitete chronische Volkskrankheit. Allein in Deutschland sind rund 25 Millionen Menschen betroffen.

Um im Zweifelsfall zu klären, ob es sich bei Krankheitssymptomen auch tatsächlich um eine allergische Erkrankung handelt, empfiehlt die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF), sich nicht allein auf die eigene Beobachtung zu verlassen, sondern einen Arzt zu Rate zu ziehen. In einer Studie* mit mehr als 4.000 Teilnehmern attestierten sich 35 % eine Nahrungsmittelallergie oder -intoleranz. Bei der anschließenden ärztlichen Untersuchung von rund 800 der Teilnehmer konnte eine allergische Erkrankung jedoch nur bei 3,7 % nachgewiesen werden.

Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) empfiehlt daher: Klären Sie bei wiederkehrenden oder länger anhaltenden Krankheitssymptomen gemeinsam mit Ihrem Hausarzt oder Allergologen ab, ob eine Allergie vorliegt. Erst nach einer zutreffenden Diagnose kann eine erfolgversprechende Behandlung gefunden werden. Für allergieähnliche Krankheitssymptome gilt: Sie müssen ebenso ernst genommen werden, erfordern aber möglicherweise eine andere Therapie.

Nicht als Ersatz, sondern als Vorbereitung auf einen Arztbesuch stellt ECARF seinen detaillierten Selbsttest online zur Verfügung. Dort werden zahlreiche Symptome zu allergischem Schnupfen, Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien abgefragt und eingeordnet.

* Zuberbier T, Edenharter G, Worm M, Ehlers I, Reimann S, Hantke T, Roehr CC, Bergmann KE, Niggemann B. (2004): Prevalence of adverse reactions to food in Germany – a population study. In: Allergy. 59(3):338-345.