Dass Sprays so stark auf die Umwelt wirken, liegt an ihren Treibmitteln, so genannten Hydrofluoralkanen (HFA). Sie befördern den Wirkstoff mit Druck in den Mund. HFA sind nicht schädlich für die Ozonschicht, aber trotzdem starke Treibhausgase. Ihr Treibhauseffekt ist mehr als tausendmal stärker als der von CO2. Dagegen gelangt bei Trockenpulver-Inhalatoren der Wirkstoff allein durch tiefes Einatmen in die Lunge.
Ein Forschungsteam aus dem schwedischen Uppsala hat Daten zu Spray- und Trockenpulver-Inhalatoren verglichen. Außerdem überprüfte es, wie viele dieser Inhalatoren in Schweden und Großbritannien im Jahr 2017 verschrieben wurden. In Schweden nutzten nur 13% der PatientInnen Sprays, in Großbritannien 70%. Würden auch in Großbritannien nur 13% ein Spray nutzen, ließe sich der CO2-Fußabdruck um 550.000 Tonnen pro Jahr verringern.
Trotz ihrer guten Ökobilanz sind Trockenpulver-Inhalatoren nicht für alle sinnvoll: Bestimmte Patientengruppen – vor allem Kinder und einige ältere Patienten – kämen mit einem Spray besser zurecht, so die Autoren. Auch Jessica Kirby, Leiterin von Health Advice at Asthma UK, betont, dass die korrekte Handhabung entscheidet: Zu einer anderen Technik wechseln sollte man nur, wenn man sie gut beherrscht.
Das Forschungsteam aus Uppsala hat mit Kollegen aus Großbritannien und Forschern der Pharmafirma GlaxoSmithKline (GSK) zusammengearbeitet. Getestet wurden nur GSK-Inhalatoren.
Quellen
Originalstudien
Janson C et al. Carbon footprint impact of the choice of inhalers for asthma and COPD. Thorax. Published Online First: 07 November 2019.
Wilkinson, AJK et al. The costs of switching to low global-warming potential inhalers. An economic and carbon footprint analysis of NHS prescription data in England. BMJ Open; 30 Oct 2019
Text: kf/ktg