1. Juli 2021
CoViD-19-Impfung bei Jugendlichen mit Asthma

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den BioNTech/Pfizer-Impfstoff für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Das betrifft circa 450.000 Jugendliche – knapp die Hälfte hat Asthma.

 

 

Chronische Lungenerkrankungen, die die Lungenfunktion dauerhaft einschränken gehören zu den zwölf Erkrankungen, bei denen die STIKO die Impfung für Jugendliche empfiehlt. Der Grund: Das Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 ist bei diesen Vorerkrankungen auch bei Jugendlichen vermutlich erhöht. Empfohlen wird der mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer. Die Jugendlichen sollen zwei Impfstoffdosen im Abstand von 3–6 Wochen erhalten. Die Empfehlung stammt vom 10. Juni 2021.

 

Bei 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland liegt mindestens eine der Vorerkrankungen vor. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Es gibt regionale Unterschiede: Während in Baden-Württemberg 9,5 Prozent der Jugendlichen eine der Erkrankungen haben, sind es in Mecklenburg-Vorpommern 13,8 Prozent.

 

Das Zi hat berechnet, dass derzeit etwa 402.000 gesetzlich versicherte Jugendliche bundesweit geimpft werden sollten. 45 Prozent leiden unter asthmatischen Erkrankungen. Mit den privatversicherten Jugendlichen kommt das Zi bundesweit auf etwa 452.000 Jugendliche, die laut STIKO eine Impfung bekommen sollten.

 

 

 

Die STIKO empfiehlt die CoViD-19-Impfung für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren mit folgenden Vorerkrankungen:

 

  • chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion, zum Beispiel Asthma
  • starkes Übergewicht
  • Diabetes mellitus (bei HbA1c-Werten > 9,0 Prozent)
  • angeborene oder erworbene Schäden des Immunsystems oder Unterdrückung des Immunsystems, zum Beispiel durch Medikamente
  • angeborene zyanotische Herzfehler, das heißt durch den Herzfehler fließt ein Teil des sauerstoffarmen Bluts aus der rechten Herzkammer nicht in die Lungen, sondern gelangt direkt in den Körperkreislauf (Sauerstoff-Ruhesättigung <80%)
  • schwere Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • schwerer Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
  • chronisches Nierenversagen (Niereninsuffizienz)
  • chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
  • Krebserkrankungen
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)
  • syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung (die Erkrankungen enthalten meistens den Begriff „Syndrom“ im Namen – ein Syndrom beschreibt eine Kombination von Einzelsymptomen, von denen man sicher weiß oder zumindest stark vermutet, dass sie zusammenhängen, zum Beispiel Treacher-Collins-Syndrom/Franceschetti-Syndrom, Nager-Syndrom)

 

Das Robert Koch-Institut hat außerdem ein Infoblatt für Eltern herausgegeben, das bei der Entscheidung für oder gegen die Impfung unterstützen soll. 

 

Quellen

Kuserau, A. Zi zur STIKO-Empfehlung, Kinder und Jugendliche nur indikationsbezogen gegen das COVID-19-Virus. Pressemitteilung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi) vom 11.06.2021. Letzter Download am 22.06.2021

 

Originalquellen

Holstiege J et al. COVID-19-Impfung von Kindern und Jugendlichen im Altersbereich 12 bis 17 Jahre – Schätzung der Patientenzahlen auf Kreisebene für die Impfindikation gemäß STIKO-Empfehlung bei Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 21/08. Berlin 2021

 

Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 21/2021 vom 10. Juni 2021.
6. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung; S. 3 ff.