19. September 2018
Die richtige Tomate für Birkenpollen-AllergikerInnen

Bestimmte Tomatensorten enthalten weniger allergieauslösende Eiweißstoffe (Allergene) als andere. Welche Sorten das sind, hat ein Team der Technischen Universität München herausgefunden.

Die Forschenden haben 23 Tomatensorten auf das allergieauslösende Eiweiß Sola l 4 untersucht. Sie haben die Tomatensorten nach der enthaltenen Allergenmenge geordnet: In den Sorten Rugantino und Rhianna ist am wenigsten allergieauslösendes Eiweiß Sola l 4. In Farbini und Bambello finden sich die höchsten Mengen.

Wie die unterschiedlichen Tomatensorten aussehen, zeigt eine online abrufbare Abbildung in der Fachzeitschrift PLOS One.

Diese Ergebnisse sind besonders für Menschen mit Birkenpollen-Allergie wichtig. Der Grund: Das Hauptallergen der Birkenpollen (Bet v 1) ist dem der Tomaten (Sola l 4) ähnlich. Das Risiko von Birkenpollen-AllergikerInnen, auch auf Tomaten mit einer Nahrungsmittelallergie zu reagieren, ist deshalb erhöht.

Hitze hilft

Das Forschungsteam untersuchte außerdem, welche Effekte die unterschiedliche Weiterverarbeitung hat – sei es durch Trocknen in der Sonne, im Backofen oder Gefriertrocknung. Es zeigte sich, dass die Tomatenallergene empfindlich gegen Hitze sind: Wurden die Tomaten in der Sonne oder im Backofen getrocknet, sank ihr Allergiepotential.

Ob die Tomaten aus konventionellem und ökologischem Anbau stammten, hatte hingegen kaum Einfluss auf die Allergenmenge in der Tomate.

Die Ergebnisse könnten helfen, die Lebensqualität von Birkenpollen-AllergikerInnen zu verbessern, schreibt das Münchner Forschungsteam.

Text: kf/ktg

Quellen

Originalstudie Kurze E at al. Effect of tomato variety, cultivation, climate and processing on Sola l 4, an allergen from Solanum lycopersicum. PLOS ONE 13(6): e0197971