23. Oktober 2019
Erst der Hummus macht die Sesamallergie

Kinder, die auf Sesamkörner nicht reagieren, können auf Sesam im Hummus trotzdem eine allergische Reaktion entwickeln. Grund dafür ist das enthaltene Tahini. Weitere Informationen gibt Kirsten Beyer, Leiterin des Kinderallergologischen Studienzentrums der Charité Berlin.

„Zum Teil wird eine Sesamallergie übersehen, weil Kinder auf die Sesamkörner auf Brötchen nicht reagieren“, erläuterte Kirsten Beyer auf dem Allergiekongress 2019. Wenn dann plötzlich eine Allergie auf Hummus auftritt, wird erst einmal nicht an Sesam gedacht.

Der Grund: Die Allergie wird durch Speichereiweiße im Sesamkorn verursacht. Bleiben die Sesamkörner ganz, kann der Darm diese Eiweiße nicht aufschlüsseln. Die Körner flutschen sozusagen ungehindert durch den Darm. Es kommt nicht zur allergischen Reaktion.

Anders bei Hummus: Er enthält Tahini, eine Paste aus fein gemahlenen Sesamkörnen. Die Hülle des Sesamkorns umschließt die Speichereiweiße dann nicht mehr – sie können also eine Sesamallergie auslösen.

 

Neue Forschungsgruppe Food@

Kirsten Beyer ist auch Sprecherin der 2019 neu gegründeten Klinischen Forschungsgruppe „Nahrungsmittelallergie und Toleranz (Food@)“ an der Charité. Die Gruppe untersucht genauer, wie und warum Nahrungsmittelallergien entstehen. Das Team will außerdem neue Behandlungsstrategien entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt für drei Jahre mit rund drei Millionen Euro.

 

 

Quellen


Meet the Professor. Mittagsgespräch mit Prof. Dr. Kirsten Beyer, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin, Charité Berlin, auf dem 14. Deutschen Allergiekongress in Hannover, Freitag, 27.09.2019.

 

Text: kf/ktg