3. September 2019
Hautekzem fördert Nahrungsmittelallergien

Kinder mit Neurodermitis entwickeln später häufig auch Asthma oder Nahrungsmittel-Allergien. Treten mehrere atopische Erkrankungen im zeitlichen Verlauf auf, sprechen Fachkreise von einem „atopischen Marsch“.

„Wenn Nahrungsbestandteile über die Haut und nicht den Darmtrakt aufgenommen werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, darauf eine Allergie zu entwickeln“, sagt Donald Leung, Leiter der pädiatrischen Abteilung für Allergie und Immunologie am National Jewish Health in Denver, Colorado.

 

Bei Kindern mit Hautekzem verliert die Haut ihre natürliche Schutzfunktion. Wasser tritt aus, die Haut wird trocken, juckt und kleine Hauteinrisse entstehen. Hierüber gelangen Krankheitserreger und Allergene in den Körper. Bei vielen Kindern entwickelt das Immunsystem dann nicht nur eine Allergie auf das Nahrungsmittel, sondern wird auch für das spätere Auftreten von Asthma und Heuschnupfen (allergischer Rhinitis) empfänglich.

 

Leung ist überzeugt, dass sorgfältige Hautpflege ab der Geburt einem Ekzem und späteren Allergien vorbeugt.

 

Hintergrundinformationen

 

Das atopische Ekzem, auch atopische Dermatitis (AD) oder Neurodermitis)  genannt, beginnt meist im Säuglingsalter. In Europa entwickeln 10-20% der Kinder eine AD. Bei fast jedem zweiten betroffenen Kind tritt die Erkrankung vor dem sechsten Lebensmonat auf.

Rund 60% der AD-Kinder bekommen später auch Asthma, allergische Rhinitis und/oder eine Nahrungsmittel-Allergie (Kowalska-Oledzka et al. 2019).

 

 

Text: ch/ktg

 

Quellen

 

Pressemitteilung: Cracks in the Skin of Eczema Patients Promote Allergic Diseases. National Jewish Health, 17.07.2019

 

Kowalska-Oledzka E et al. Epidemiology of atopic dermatitis in Europe. J Drug Assess. 2019;8(1):126-128.