Mit dem Sensor kann jeder Laie innerhalb weniger Minuten kleine Lebensmittelproben auf ihren Glutengehalt testen. Bisher hat erst eine unabhängige Studie die Qualität des Sensors überprüft. Dabei kam heraus, dass der Test zwar bei 96,5 Prozent der Lebensmittel mit einem Glutengehalt über 20 mg/kg korrekt funktioniert. Allerdings versagte er bei einigen Proben: Bei Brot, Pasta und gepufftem Mais lag der Test nur zu 47 Prozent richtig.
Katharina Scherf und ihre KollegInnen überprüfen den Gluten-Sensor jetzt erneut mit 38 Lebensmittelproben aus sechs verschiedenen Lebensmittelkategorien. Sie vergleichen ihn mit bekannten, verlässlichen Labortests. Dafür bekommt das Team den Forschungspreis der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG e.V.). Er ist mit einer Forschungsförderung von 20.000 Euro verbunden. Die Ergebnisse werden vermutlich im Sommer 2020 zur Verfügung stehen, sagt Scherf.
Was ist Zöliakie?
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die durch eine Autoimmunreaktion entsteht und die Dünndarmschleimhaut schädigt. Hauptauslöser sind Speicherproteine von Weizen, Roggen oder Gerste. WissenschaftlerInnen fassen diese Proteine auch unter dem Begriff „Gluten“ zusammen. Der Verzicht auf Gluten ist derzeit die einzige bekannte wirksame Therapie. Lebensmittel, die als „glutenfrei“ gekennzeichnet sind, dürfen laut EU-Verordnung maximal 20 mg Gluten pro kg des Produkts enthalten.
Quellen
Pressemitteilung: Forschungspreis 2019 der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft geht an Katharina Scherf. Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie, 10. Juli 2019.
Originalpublikation der im Text genannten unabhängigen Studie: Taylor SL et al. Evaluation of a Handheld Gluten Detection Device. J Food Prot. 2018;81(10):1723-8
EU-Verordnung zu Information über Gluten in Lebensmitteln
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG) e.V