10. Januar 2019
Hautekzem im Alter ist keine Neurodermitis

Entzündungen der Haut, die nicht durch Bakterien oder Viren verursacht werden, können in jedem Alter auftreten. Menschen ab 55 sind besonders häufig betroffen. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt untersucht, ob es sich dabei um eine „Neurodermitis im Alter“ handelt.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass Ekzeme viel häufiger erstmals im Alter 55 plus auftreten als bisher angenommen – außerdem legt sie einen Zusammenhang mit chronischer Belastung durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung nahe“, erläutert Dr. Tamara Schikowski, leitende Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf.

Zwischen dem 55. bis 74. Lebensjahr berichteten acht von 100 Frauen – Männer wurden nicht befragt – über neu aufgetretene nicht-infektiöse Veränderungen an der Haut (Ekzeme). Wer über viele Jahre Umweltschadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden ausgesetzt war, hatte ein deutlich höheres Risiko ein Ekzem zu entwickeln.

Hautekzeme im Alter haben vermutlich andere Ursachen als Neurodermitis bei Kindern. Der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Ekzemen war bei älteren Frauen stärker, wenn sie keinen Heuschnupfen hatten, im Blut nicht vermehrt Anti-IgE Antikörper aufwiesen und wenn keine genetische Veranlagung für eine atopische Erkrankung wie Neurodermitis vorhanden war.

„Die Erkenntnis, dass sich das Ekzem der Älteren von der Neurodermitis der Kinder unterscheidet, weist daraufhin, dass es sich hierbei um ein eigenständiges, bislang unbekanntes Krankheitsbild handelt“, so Jean Krutmann, Direktor des IUF.

Quellen

Schnass W et al. Traffic-related air pollution and eczema in the elderly: Findings from the SALIA cohort. Int J Hyg Environ Health. 2018;221(6):861-7.

Hüls A et al. Nonatopic eczema in elderly women: Effect of air pollution and genes. J Allergy Clin Immunol. 2018;pii:S0091-6749(18)31442-8.

Pressemitteilung IUF: Neuentstehung von Ekzemen im Alter: Welchen Einfluss haben Gene und Luftverschmutzung? 23.11.2018

Text: ch/ktg