16. Oktober 2020
Neurodermitis im Osten häufiger als im Westen

2018 wurde Neurodermitis bei 5,54 Prozent der Bevölkerung von Sachsen diagnostiziert, gefolgt von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die niedrigsten Raten gab es in Bayern und Schleswig-Holstein. Das ergibt eine Analyse der Barmer.

Neurodermitis häufiger im Osten. (Quelle: Barmer)

„Die vergleichsweise häufigen Neurodermitis-Fälle in Ostdeutschland können auch mit dem verstärkten Flug vereinzelter Pollenarten vor Ort zusammenhängen, wie es im Jahr 2018 der Fall war“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer Ersatzkasse. Bis zu 80 Prozent der Neurodermitis-Patient*innen reagieren auf Umweltallergene wie Pollen, die dann einen Ekzem-Schub auslösen können.

 

Neurodermitis bundesweit

Insgesamt wurde in Deutschland 2018 bei über 3,6 Millionen Menschen Neurodermitis diagnostiziert.

 

Vor allem Kleinkinder waren betroffen: Ärzt*innen stellten bei 14,22 Prozent der ein- bis fünfjährigen Jungen Neurodermitis fest und bei 12,3 Prozent der Mädchen derselben Altersgruppe. Dies entsprach mehr als 226.000 Jungen und knapp 186.000 Mädchen.

 

Unter den Fünf- bis Neunjährigen lagen die Raten mit 9,91 Prozent bei Jungen und 9,81 Prozent bei Mädchen gleichauf.

 

Ab dem zehnten bis zum 85. Lebensjahr litten Frauen häufiger unter Neurodermitis als Männer. Besonders stark war der Unterschied im Alter zwischen 40 bis 45 Jahren. Eine mögliche Erklärung dafür sind hormonelle Einflüsse. Das könnte erklären, warum vor der Pubertät häufiger die Jungen und dann verstärkt Frauen betroffenen sind.

 

Deutschlandkarte mit Angaben der an Neurodermitis erkankten Personen
Neurodermitis häufiger im Osten. (Quelle: Barmer)

Quellen

Barmer Internetredaktion. Barmer-Analyse – Vor allem Kinder und Frauen leiden unter Neurodermitis. Pressemitteilung der Barmer vom 29.09.2020.