2. Juli 2020
Neurodermitis und allergische Reaktionen an den Augen

Neurodermitis betrifft nicht nur die Haut. Die Krankheit kann auch juckende und brennende Augen hervorrufen. Antiallergische Medikamente lindern die Beschwerden.

Die Deutsche Gesellschaft für Augenheilkunde (DOG) hat den aktuellen Stand zu Neurodermitis und Augen zusammengefasst (DOG Mai 2020).

 

Häufigkeit: Rund 25-40 Prozent der Menschen mit Neurodermitis haben auch schwere Bindehautentzündungen. Die Beteiligung der Augen nennt sich atopische Keratokonjunktivitis, kurz AKK.

 

Beschwerden: Die AKK ähnelt einer „normalen“ Bindehautentzündung. Die Augen jucken und sind gerötet. Geschwollene Lider sowie ein Fremdkörpergefühl gehören ebenfalls dazu. Bei Menschen, die eine rein allergische Konjunktivitis (ohne Neurodermitis) habe,  sind die Symptome meinst schwächer.

 

Mögliche Komplikationen: Die AKK kann zu Veränderungen an der Hornhaut führen und somit das Sehvermögen beeinträchtigen. Forschende aus Israel haben herausgefunden, dass auch durch den Juckreiz bedingtes starkes Augenreiben, vor allem bei Kindern, die Hornhaut schädigen kann (Ben-Eli 2019).

 

Behandlungen: Wichtiger Therapiebestandteil ist die tägliche Lidrandpflege – das heißt vorsichtiges Reinigen der Lidränder mit feuchten Wattepads oder -stäbchen und das Auflegen einer in der Mikrowelle oder dem Backofen erhitzten Wärmemaske.

 

Gegen Trockenheit und Juckreiz helfen Gele oder Tränenersatzmittel ohne Konservierungsstoffe, die auch Pollen auswaschen. Bei starkem Juckreiz können mehrmals täglich antiallergische Augentropfen geträufelt werden.

 

 

Quellen

Ben-Eli H et al. Pathogenesis and Complications of Chronic Eye Rubbing in Ocular Allergy. Cur Opin Allergy Clin Immunol. 2019;19(5):526-34.

 

DOG. Wenn Neurodermitis ins Auge geht. Pressemitteilung der Deutschen Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Mai 2020.