22. Januar 2021
Wenn Mama in der Stillzeit Kuhmilch trinkt

Trinkt eine Mutter in der Stillzeit Kuhmilch, senkt sie bei ihrem Säugling das Risiko für Nahrungsmittelallergien.

Forscher:innen vermuten, dass die Kuhmilch Eiweißstoffe oder Fette enthält, die – wenn sie über die Muttermilch zum Baby gelangen – das Immunsystem des Kinds besser reifen lassen. Das Kind lernt dadurch, dass Kuhmilch kein gefährlicher Fremdstoff ist. Wie genau das funktioniert, lässt sich noch nicht sicher sagen. Klar ist aber, dass der Zusammenhang zwischen mütterlichem Milchtrinken und weniger Nahrungsmittelallergien beim Kind tatsächlich besteht.

 

„Über die Ernährung haben Mütter direkten Einfluss auf die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien beim Kind – aber gerade junge Frauen meiden aus verschiedenen Gründen Kuhmilch“, so Mia Stråvik, Hauptautorin der Studie. Allerdings könnten die meisten problemlos Milch trinken, denn eine Kuhmilchallergie ist bei Erwachsenen sehr selten. Bei Laktoseintoleranz – wenn der Körper Milchzucker nicht verstoffwechselt – sind laktosefreie Milchprodukte eine Alternative.

 

Die Studie

Die jetzige Studie ist in zweierlei Hinsicht genauer als Vorläufer, die sich auch mit dem Thema beschäftigt haben. Das Team aus Göteborg hat mehr als 500 Mütter nicht nur nach dem Kuhmilchtrinken gefragt, sondern genau gemessen, dass die Mutter auch wirklich Milch getrunken hat. Blut und Muttermilch wurden im Labor auf Fettsäuren getestet, die nur in Kuhmilch vorkommen.
„Außerdem hat ein Kinderallergologe bei jedem Kind mit Verdacht auf eine Allergie eine genaue Allergiediagnostik durchgeführt“, so Mia Stråvik.

 

Quelle

Christian Borg. Drinking milk while breastfeeding may reduce the child’s food allergy risk. Pressemitteilung Chalmers University of Technology, Göteborg, Schweden, vom 07. Januar 2021. Letzter Download am 17.01.2021.

 

Stråvik M et al. Maternal Intake of Cow’s Milk during Lactation Is Associated with Lower Prevalence of Food Allergy in Offspring.
Nutrients. 2020;12(12):3680