6. August 2020
Wer zahlt die Notfallbehandlung im EU-Ausland?

Wie teuer ist eine Notfallbehandlung im EU-Ausland? Nationale Kontaktstellen geben Antwort.

Urlaub in anderen EU-Ländern – Fragen zur medizinischen Behandlung beantworten die nationalen Kontaktstellen.

Die Reiselust der Deutschen nimmt wieder zu. Zwar hat die Bundesregierung Mitte Juni entschieden, dass die weltweite Reisewarnung für alle Länder vorerst bis 31. August 2020 weiter gilt. Aber: Die EU-Mitgliedsstaaten sind davon ausgenommen (auch die Schengen-assoziierten Staaten und das Vereinigte Königreich). Dem Urlaub in der EU steht zurzeit also nichts im Weg.

 

Was aber, wenn es im Urlaub zu einer unvorhergesehenen Behandlung oder sogar einem anaphylaktischen Schock kommt? Wer zahlt die Behandlung in der Notfallambulanz? Für EU-BürgerInnen ist die Kostenübernahme im EU-Ausland eigentlich klar geregelt. Kosten werden übernommen – Grundlage ist die EU-Richtlinie zur Patientenmobilität.
Der Haken: Die Ausgaben erstatten die Kassen nach den Regeln und Sätzen des Landes, in dem sich die Urlauber/innen in ärztliche Behandlung begeben. Es kann also sein, dass ein Eigenanteil fällig wird. Der richtet sich ganz nach den Regeln des Urlaubslandes. Und damit das Ganze nicht unnötig einfach wird: Die Krankenkasse, bei der man zuhause versichert ist, kann nach eigenen Regeln auch den vollen Betrag erstatten.

 

Wer sich vorab informieren will, findet bei den nationalen Kontaktstellen Hilfe. Jedes EU-Land hat (mindestens) eine nationale Kontaktstelle, die Fragen zur medizinischen Behandlung in anderen EU-Ländern beantwortet.

 

Welche Region aktuell als Risikogebiet gilt, steht auf der Website des Robert Koch-Instituts.

 

Quellen

Bundesregierung. Fragen und Antworten zum Urlaub während Corona
Letzter Abruf am 04.08.2020.

 

EU-Patienten. Ungeplante Behandlungen im EU-Ausland
Letzter Abruf am 04.08.2020

 

Europäische Union. Informationsstellen: Geplante medizinische Behandlung im Ausland
Letzter Abruf am 04.08.2020

 

Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Warum so wenig genutzt? Nationale Hindernisse für eine grenzüberschreitende Patientenversorgung in der EU
Letzter Abruf am 04.08.2020