Neurodermitis und Ernährung
Wichtig ist eine gesunde, ausgewogene und an ihren individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Ernährung. Aus wissenschaftlicher Sicht existiert keine allgemein gültige „Neurodermitis-Diät“. Auch für den vollständigen Verzicht auf Zucker als therapeutische Maßnahme gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Was sich für Menschen in Ihrem Freundeskreis als hilfreich erwiesen hat, muss nicht zwangsläufig auch für Sie gut sein. Gestalten Sie Ihren Speiseplan vielfältig und ausgewogen. Essen Sie, was Sie gerne mögen und Ihnen gut tut.
Wird Ihre Neurodermitis durch eine Allergie beeinflusst, sollten Sie die auslösenden Stoffe meiden. Um sicher zu sein, wogegen Ihr Körper allergisch ist, ist es wichtig, bei Ihrem Hausarzt oder bei einem Allergologen ein Diagnoseverfahren zu durchlaufen. Eine strenge Ernährungseinschränkung „auf Verdacht“ ist nicht sinnvoll, da Sie über die Ernährung wichtige Stoffe aufnehmen, die Ihr Körper braucht, um gesund zu bleiben. Nicht alles, was eine Allergie auslösen kann, muss auch wirklich zu einer Hautverschlechterung führen.
Beim Kochen und Essen helfen folgende Tipps:
- Verwenden Sie möglichst frische und unverarbeitete Lebensmittel.
- Führen Sie für einige Wochen ein Tagebuch, um zu notieren, auf welche Lebensmittel Ihre Haut reagiert. Teilen Sie Ihre Beobachtungen dem Allergologen oder Ernährungsberater mit.
- Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, bevor Sie Lebensmittel aus Ihrer Ernährung ausschließen.
Neurodermitis und Hautpflege
Ihre Haut sollten Sie regelmäßig eincremen, um eine gesunde Schutzfunktion Ihrer Haut zu unterstützen. Um zu wissen, welche zusätzlichen Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt passend sind, gibt es in der Neurodermitis-Behandlung das sogenannte Ampelschema. Dabei handelt es sich um ein therapeutisches Stufenmodell, das Ihnen bei der Wahl der Therapieform helfen soll:
- Keine Rötung der Haut: Wichtigste Basistherapie ist die regelmäßige Verwendung von Fett- und Harnstoffsalben.
- Rötungen und Juckreiz: Behandlung mit topischen Immunmodulatoren oder Kortisonpräparaten.
- Zunehmende Rötung und Juckreiz: Kurzfristiger Einsatz von lokalen Kortisonpräparaten.
Folgende Tipps helfen Ihnen darüber hinaus, den Hautschutz zu stärken:
- Vermeiden Sie heißes Duschen und Vollbäder.
- Tragen Sie locker sitzende, weite Kleidung aus Baumwolle oder synthetischen Materialien.
- Verwenden Sie pH-neutrale Waschsyndets und lauwarmes Wasser.
- Kurzfristige Anwendung aus Schwarzteeumschlägen oder ein kurzes Bad unter Zugabe eines Päckchen Backpulvers helfen gegen Juckreiz.
- Machen Sie Entspannungsübungen.