24. April 2017
Was ist bei der Wäschepflege wichtig?

Kleidung begleitet uns hautnah – den ganzen Tag und auch während der Nacht. Der Duft von frisch gewaschener Wäsche signalisiert uns einen neuen Tagesabschnitt, saubere Bettwäsche verspricht erholsamen Schlaf. Damit sich Menschen mit Allergien in ihrer Kleidung und mit anderen Textilien pudelwohl fühlen können, empfiehlt es sich, bei der Wäschepflege einige Hinweise zu beachten.

Zum einen können – bei bestehenden Kontaktallergien – manche Waschmittel allergische Reaktionen auslösen. Bei Menschen mit Pollen- und Hausstauballergien kommen die Allergene nicht in der Waschmaschine, sondern bei der Benutzung der Textilien in die Kleidung. Das können etwa tagsüber gesammelte Pollen oder bestimmte Proteine im Kot von Hausstaubmilben in der Bettwäsche sein.

1. Ungebetene Gäste entfernen

– Pollen

Für Menschen mit Heuschnupfen ist es wichtig, den Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen so gut es geht zu vermeiden. Das geht aber natürlich nicht immer und auch nicht vollständig. Während der Pollensaison bleiben die winzigen Pollenkörner bei Aufenthalten im Freien an der Kleidung haften. Waschen Sie Ihre Kleidung deshalb regelmäßig und achten Sie darauf, dass die Wäsche gründlich gespült wird. Legen Sie bereits getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ab, da an den Textilien noch Pollen haften können. Da Pollen auch durch das geöffnete Fenster in die Wohnung kommen, beachten Sie auch unsere Hinweise zum richtigen Lüften während der Pollenzeit, um die Pollenbelastung, vor allem im Schlafzimmer, gering zu halten.

Auch wenn es für den Extra-Frischekick sorgt: Während des Pollenfluges sollte, bei bestehender Pollenallergie, die Wäsche nicht draußen getrocknet werden, da so viele Pollen aufgenommen werden bevor die Kleidung überhaupt zum Tragen kommt. Ideal zum Trocknen während der Pollenzeit sind ein Wäschetrockner oder ein Innenraum, der stoßgelüftet werden kann.

Alle Tipps auf einen Blick

  • Wäsche regelmäßig waschen und gründlich spülen
  • Wäsche nicht im Schlafzimmer ablegen
  • in der Pollenzeit die Wäsche nicht draußen trocknen

– Hausstaubmilben

Textilien, wie Bettwäsche, in der Hausstaubmilben häufig vorkommen, sollten wöchentlich bei mindestens 60°C gewaschen werden. Bettdecke und Kopfkissen sollten alle vier bis sechs Wochen bei 60°C gewaschen werden. Bei empfindlichen Textilien wie Kuscheltieren wird empfohlen, diese mehrere Stunden in den Gefrierschrank zu legen, um die Milben abzutöten. Danach können die Reste der Allergene bei einer niedrigeren Temperatur entfernt werden.

Alle Tipps auf einen Blick

  • Bettwäsche wöchentlich waschen
  • Kissen und Bettdecke alle vier bis sechs Wochen waschen
  • empfindliche Textilien in den Gefrierschrank, danach bei niedrigen Temperaturen waschen

2. Auf Waschmittelinhaltsstoffe achten

Allergische Haut braucht besondere Aufmerksamkeit. Bei festgestellten Kontaktallergien sollten die entsprechenden Allergene gemieden werden. Neue Kleidung immer vor dem ersten Tragen waschen. Erst dann werden chemische Substanzen, die bei der Herstellung eingesetzt wurden, entfernt. Zudem sollte das Waschmittel nicht überdosiert werden.

Zum Haltbarmachen enthalten viele Flüssigwaschmittel Konservierungsstoffe. Deshalb sollte bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen gängige Konservierungsstoffe bevorzugt Pulverwaschmittel oder allergikerfreundliches Flüssigwaschmittel verwendet werden. In vielen Waschmitteln sind außerdem Duftstoffe enthalten die beim Gebrauch und beim Bügeln empfindliche Haut oder Atemwege reizen können. Als Alternative bieten sich duftstofffreie Waschmittel oder Waschmittel mit überprüfter Qualität für Menschen mit Allergien an (weitere Informationen hier). Auch Weichspüler kann bei allergischer Haut aufgrund der enthaltenen Duftstoffe Reaktionen auslösen. Da weiche Wäsche kranke Haut weniger reizt als raue Oberflächen, kann es im Einzelfall sinnvoll sein, auf duftstofffreien Weichspüler zurückzugreifen. Spezielle Wasch- oder Trockenprogramme glätten die Fasern auch ohne Weichspüler.

Alle Tipps auf einen Blick

  • bei bekannten Kontaktallergien, diese Allergene meiden
  • neue Kleidung vor dem ersten Tragen immer waschen
  • Waschmittel nicht überdosieren
  • Pulverwaschmittel oder allergikerfreundliches Flüssigwaschmittel bevorzugen
  • duftstofffreies bzw. duftstoffgeprüftes Waschmittel verwenden
  • geeigneten Weichspüler im Bedarfsfall einsetzen

 

3. Richtig waschen

Bei der Neuanschaffung von Waschmaschinen kann man auf einige hilfreiche Funktionen achten. Sie sollen dabei helfen, dass die Haut nach dem Waschen und Trocknen mit so wenig Allergenen wie möglich in Kontakt kommt. Dies wird bei entsprechenden Geräten mit zusätzlichen Spülgängen in den Programmen oder einer extra Spültaste realisiert. So werden Waschmittelreste, Pollen und Tierhaarallergene weitestgehend entfernt. In jedem Fall ist es sinnvoll, stets darauf zu achten, dass die Wäsche gründlich ausgespült wird – während der Pollenzeit oder beim Waschen von Bettwäsche also eher auf den Expresswaschgang verzichten.

Waschmittel und Waschmaschinen, die getestet allergikerfreundlich sind, finden Sie in der ECARF-Produktdatenbank.

Und noch ein paar Tipps zum Schluss. Nicht erst bei der Wäschepflege, auch beim Kleidungskauf kann man schon viel richtig machen. Bei allergischer Haut sind Textilien aus Baumwolle oder gut verträglichen Synthetikstoffen sinnvoll. Entfernen Sie kratzende Etiketten und achten Sie darauf, dass die Kleidungsstücke keine Applikationen oder Bestandteile enthalten, auf die Sie allergisch reagieren (z. B. aus Nickel oder Chrom). Flache Nähte und ein weiter Schnitt helfen der gereizten Haut zur Ruhe zu kommen.